
Psychische Krisensituationen verstehen und begleiten
Eine psychische Krise entsteht, wenn das innere Gleichgewicht ins Wanken gerät. Oft geschieht das in Zeiten großer Veränderung oder Belastung. Ein Verlust, eine Trennung, Krankheit, Konflikte, Überforderung im Beruf oder das Gefühl, nicht mehr weiterzuwissen, all das kann eine Krise auslösen.
Wenn alles zu viel wird
In solchen Momenten scheint der Boden unter den Füßen zu fehlen. Gedanken kreisen, Gefühle schwanken, der Alltag fühlt sich an wie ein zu schweres Gewicht. Eine Krise ist kein Zeichen von Schwäche. Sie zeigt, dass etwas in uns nach Aufmerksamkeit und Veränderung ruft.
Wie sich Krisen zeigen
Psychische Krisen können sehr unterschiedlich erlebt werden. Manche Menschen ziehen sich zurück, andere reagieren mit Unruhe oder Gereiztheit. Häufig ist das lösungsorientierte Denken eingeschränkt, Entscheidungen fallen schwer, Schlaf oder Appetit verändern sich.
Typische Anzeichen sind:
- das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren
- innere Leere, Angst oder Hoffnungslosigkeit
- ständiges Grübeln oder das Bedürfnis, einfach „weg“ zu sein
- körperliche Anspannung, Erschöpfung oder Schmerzen ohne klare Ursache
- Schwierigkeiten, den Alltag zu bewältigen
- das Gefühl, damit ganz allein zu sein
- Gedanken, niemand könne verstehen, was Ihnen passiert
- Wunsch nach Rückzug und gleichzeitig nach Nähe
Eine Krise kann jeden Menschen treffen: unabhängig von Alter, Geschlecht oder Lebenssituation. Entscheidend ist nicht, wie sie aussieht, sondern wie wir es schaffen, ihr zu begegnen. In unserer therapeutischen Arbeit sehen wir Krisen als Wendepunkte. Nicht als Bruch, sondern als Notwendigkeit und als Möglichkeit, sich selbst neu kennenzulernen und das Leben bewusster zu gestalten.
Unsere Begleitung in der Praxis
In der Praxis schaffen wir einen sicheren Raum, in dem Menschen in Krisen ankommen dürfen. Hier geht es nicht darum, immer sofort Lösungen zu finden. Es geht darum, Halt zu spüren, Worte zu finden und das eigene Erleben zu sortieren. Wir begleiten den Prozess achtsam und in Ihrem Tempo.
Unsere Arbeit kann beinhalten:
- Stabilisierende Gespräche, um Sicherheit und Orientierung wiederzufinden
- Ressourcenarbeit, um das Gefühl von Selbstwirksamkeit zu stärken
- Körper- und Atemarbeit, um Anspannung zu regulieren
- Emotionale Verarbeitung, um Gefühle anzunehmen und in Worte zu bringen
- Entwicklung neuer Perspektiven, um schrittweise Wege aus der Krise zu entdecken
Ziel ist nicht, dass alles sofort wieder gut ist, sondern dass Sie lernen, wieder selbst Halt zu finden.
Wenn Sie Unterstützung brauchen
Wenn Sie spüren, dass Ihnen gerade alles zu viel wird, dürfen Sie sich an uns wenden. In einem geschützten Rahmen finden wir gemeinsam heraus, was Sie im Moment brauchen, um wieder zur Ruhe zu kommen. Manchmal genügt ein erstes Gespräch, um neue Perspektiven zu öffnen und den Blick auf das Mögliche zu richten.
Niemand muss eine Krise allein bewältigen. Unterstützung anzunehmen bedeutet, Verantwortung für sich zu übernehmen und sich selbst wichtig zu nehmen. Das ist oft der erste Schritt, um langsam wieder Vertrauen und Sicherheit zu spüren.
