
Wenn Worte und Taten verletzen
Mobbing entsteht dort, wo ein Mensch über längere Zeit hinweg gezielt ausgegrenzt, beleidigt oder herabgesetzt wird. Das kann in der Schule, am Arbeitsplatz, online oder im privaten Umfeld passieren. Oft beginnt es leise. Ein Kommentar, der schmerzt. Ein Blick, der zu viel sagt. Ein Ausschluss, der kaum jemandem auffällt. Und doch bleibt etwas zurück.
Mit der Zeit entsteht ein Muster, das die Betroffenen schwächt. Mobbing ist keine Auseinandersetzung, die man einfach aushalten kann. Es ist eine Form von psychischer Gewalt. Sie hinterlässt Spuren im Körper, in den Gedanken und im Vertrauen zu anderen Menschen.
Wie sich Mobbing zeigt
Mobbing kann laut sein oder ganz still. Manchmal ist es offensichtlich, manchmal kaum zu erkennen. Oft sind es die feinen Veränderungen, die auf eine tieferliegende Verletzung hinweisen.
Viele Menschen erleben:
- Rückzug oder ein Gefühl der Isolation
- Innere Unruhe, Schlafprobleme oder Angst
- Konzentrationsschwierigkeiten oder nachlassende Leistung
- körperliche Beschwerden ohne klare Ursache
- Scham oder das Gefühl, selbst schuld zu sein
Mobbing kann dazu führen, dass man sich selbst in Frage stellt. Man beginnt, an der eigenen Wahrnehmung zu zweifeln. Und genau hier beginnt oft der Kreislauf, der so schwer zu durchbrechen ist.
Wenn die Seele Schutz sucht
Wer über längere Zeit Mobbing erlebt, verliert häufig das Vertrauen in andere und manchmal auch in sich selbst. Viele Menschen berichten von einem Gefühl innerer Leere, von Erschöpfung oder dem Wunsch, einfach nicht mehr aufzufallen. Andere spüren Wut oder Trauer, wissen aber nicht, wohin damit.
In unserer therapeutischen Arbeit begegnen wir diesen Gefühlen mit Verständnis und Zeit. Heilung bedeutet nicht, alles zu vergessen. Sie bedeutet, wieder Boden unter den Füßen zu spüren. Es geht darum, den eigenen Platz wiederzufinden und sich selbst mit Mitgefühl zu begegnen. Wenn Menschen beginnen, sich wieder ernst zu nehmen, wenn sie spüren, dass ihre Gefühle gesehen werden, dann verändert sich etwas. Schritt für Schritt.
Unsere Begleitung in der Praxis
In der Praxis schaffen wir einen geschützten Raum, in dem alles Platz haben darf: Schmerz, Unsicherheit, Wut, Scham, aber auch Hoffnung. Wir begleiten Menschen, die Mobbing erlebt haben, dabei, die eigenen Erfahrungen zu verstehen und das Vertrauen in sich selbst zurückzufinden.
Je nach Situation kann unsere Arbeit beinhalten:
- Gespräche, die stabilisieren und Orientierung geben
- Das Erkennen und Stärken eigener Ressourcen
- Körperorientierte oder imaginative Methoden, um Sicherheit im Inneren aufzubauen
- Die Arbeit am Selbstwert und an Beziehungserfahrungen
Jede Geschichte ist anders. Darum passen wir unseren therapeutischen Weg an die Person an, die uns gegenübersitzt.
Wenn Sie Unterstützung suchen
Wenn Sie Mobbing erlebt haben oder vermuten, dass Sie betroffen sind, können Sie sich an uns wenden. Gemeinsam schauen wir, welche Form der Unterstützung für Sie passt. Niemand sollte das Gefühl haben, mit solchen Erfahrungen allein zu sein.
Hilfe zu suchen bedeutet, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.
Es ist der erste Schritt zurück ins Leben.
